Freitag, 18. Januar 2008

Abschied von und in Umeå

Heute hieß es Abschied nehmen. Die fünf Monate Auslandssemester sind nun endgültig vorbei. Da einige schon vor Weihnachten oder im Verlauf der Woche abgereist sind, zog sich das Abschiednehmen schon seit Weihnachten. Immer mit dem Gedanken: "Wir haben ja noch Monate, Wochen, Tage ... am Ende waren es dann nur noch Stunden bis auch wir uns auf den Weg machen mussten. Vorher gab es aber noch einiges zu tun. Das größte Problem bestand wohl darin die Koffer zu packen. Da wir ja schon mit den 20 kg, die man auf einen Flug mitnehmen darf, hierher gekommen waren und sich die Sachen, die man mitnimmt ja eher vermehren, als vermindern ergibt sich daraus ein Problem. Das im Hinterkopf hatte ich meinem Besuch schon einen Teil meiner Klamotten und vor allem meine Bücher mitgegeben um Gewicht und Volumen zu sparen. Und auch meinen Koffer, denn ich hielt es für praktischer in den nächsten Tagen eine kleine handliche Reisetasche zu benutzen statt eines sperrigen Koffers. In der Theorie eine gute Idee, praktisch nur bedingt, da ich dann doch noch mehr Zeug hatte als in Tasche und Rucksack passte. Und auch gerichtsmäßig lag ich über den 20 kg (Danke Boris für die Waage). Also alles wieder auspacken und die schwersten und größten Sachen in ein Paket packen, denn glücklicherweise für Moritz zwei Wochen später mit dem Auto von hier nach Deutschland, genauer nach Karlsruhe, und hatte angeboten einen kurzen Stop in Gießen einzulegen und unsere Pakete zum halben Posttarif mitzunehmen. Dass es dann soviel wurde (von jedem ein Päckchen, oder auch zwei) hatte er wohl nicht erwartet, es scheint aber alles ins Auto gepasst zu haben. Nachdem nun das Gewichts- und Volumenproblem gelöst waren, ging es noch darum die Tasche (und den Rucksack so zu packen), dass nichts kaputt geht man aber noch an die Dinge des täglichen Bedarfs herankommt ohne die ganze Tasche zu durchwühlen (Was aber nur bedingt funktioniert, wenn man die Tasche dreimal packt und sich am Ende nicht mehr merken kann, was denn jetzt endgültig wo in der Tasche war, nach drei Tagen ist eh alles verrutscht). Irgendwann waren dann sowohl die Tasche als auch der Rucksack gepackt. Als nächstes stand dann das Zimmersaubermachen an, eigentlich auch kein Problem, wenn man denn einen Staubsauger hätte. Der aus meinem Korridor hatte kurz vor Weihnachten den Geist aufgegeben und bisher wurde noch kein neuer angeschafft, auch bei den anderen sah es nicht gut aus. Glücklicherweise hatte Udos Korridor erst im Herbst einen neuen gekauft, den haben wir uns dann der Reihe nach ausgeliehen. Abends haben wir noch ein Reste-Essen gemacht, Boris, Udo, Julian, Anita und ich, MoD war schon mit Moritz unterwegs zum Skifahren. So saßen wir dann also zusammen zu unserer "Henkersmahlzeit" und aßen u.a. Steak von Weihnachten, Köttbullar, TK-Gemüse und natürlich Nudeln. Den Begriff scheint es übrigens in Frankreich bzw. Französisch nicht zu geben, den Anita wusste zwar was ich meine, sagte aber dass es dafür kein französisches Wort gebe. Im Englischen heißt es übrigens auch einfach nur "Last Meal" (das wusste ich aber an dem Abend nicht). Nachdem wir alles aufgegessen hatten (und die nicht mitnehmbaren Vorräte meinem Korridor gespendet hatten) ging es los zum Bahnhof. Boris hatte glücklicherweise Moritz Auto und konnte so Udo, Julian und mich zum Bahnhof fahren. Zum einen ersparte und das einiges an Zeit und zum anderen regnete es ziemlich (Umeå weinte um uns ;) ). Bevor es aber zum Bahnhof ging, hieß es erstmal verabschieden. Von meinem Korridor, von Anita, von Boris (wenn auch nur bis Montag) und von meinem Zimmer. Nicht das es besonders schön war oder ich an ihm hing. Aber als ich es zum letzten Mal (nun vollkommen leer) sah und abschloss, da wurde mir klar, dass die fünf Monate nun endgültig vorbei waren - die fünf besten Monate meines Lebens.

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