Der heutige Tag stand eigentlich ganz im Zeichen der schriftlichen Schwedischprüfungen. Da ein Tag aber mehr als 2 Stunden hat (so viel Zeit war für die Prüfung angesetzt) ist noch einiges anderes passiert.
Morgens hatte zum ersten Mal seit langem wieder um 8 Uhr Uni, Mathe. Ganz schön früh. Für die Mathematiker unter euch: Im Moment behandeln wir Distributionen, für die Physiker: das ist die mathematische Grundlage für eure "Delta-Funktion" die eben keine Funktion, sondern eine Distribution ist. Danach habe ich einen kleinen Ausflug zum ICA Maxi gemacht, eigentlich nichts bemerkenswertes, allerdings habe ich dabei festgestellt, dass eine Folge der länger werdenden Nächte auch ist, dass die Sonne nicht mehr ganz so hoch steht und so habe ich fast nichts gesehen da ich ziemlich genau nach Süden gefahren bin. Auch wiederum nicht besonders ungewöhnlich, das passiert in Deutschland ja auch, aber nicht um 11 Uhr! Nun ja, ich bin ja wieder heil angekommen.
Danach habe ich noch etwas für Schwedisch gelernt (unregelmäßige Verben (Zeit) / Nomen (Plural) usw.). Dabei musste ich wiederholt feststellen, dass die Lüftung über meinem Fenster viel zu laut ist. Zum Schlafen habe ich schon immer das Fenster ein wenig geöffnet damit man es nicht mehr hört. Zum Lernen bin ich eh schon in die Bibliothek, da man dort echt deutlich mehr schafft. Nun ja wieder zurück zur Lüftung. Davon hatte ich ja auch schon mehrfach berichtet. Wieder der zuständigen Frau eine eMail geschrieben (hier antworten die Leute auch auf eMails, wenn sie ihre Adressen angeben, nicht wie in Deutschland wo auf jeder Homepage eine eMail-Adresse steht, aber keiner antwortet). Das war um 12 Uhr. Ich hatte ja keinen großen Hoffnungen, zum einen war Wochenende und zum anderen waren schon 5 erfolglose Handwerker da. Aber um 13 Uhr kam sie dann persönlich mit noch einem Handwerker im Schlepptau. Nach einer kurzen Diskussion stand dann fest, dass es nicht am Fenster sondern an der Lüftung liegt. Also sind sie ins Dachgeschoss um dort nachzuschauen. Dafür haben sie wohl die Lüftung komplett ausgeschaltet, denn auf einmal war es komplett ruhig. Ich war schon voller Vorfreude, so ruhig konnte es ruhig bleiben. Aber ich wurde enttäuscht. Es wurde wieder laut. Dann kamen sie wieder, aber kaum zu glauben, nach dem Austausch der Lüftung im Bad und einiger Feinjustierungen, ist die Lüftung jetzt wirklich (fast) nicht mehr zu hören. Mittlerweile zeigte die Uhr auch schon 14 Uhr. Nach einem kurzen Imbiss ging es dann los zur Klausur.
Das läuft hier ganz anders ab als in Deutschland, zumindest als in der Mathematik in Gießen. Alles andere kann ich ja nicht beurteilen. Es gibt extra Klausurgebäude, die liegen sogar etwas außerhalb des eigentlich Campus. Dort gibt es dann diverse Schreibsäle (ich glaube es sind 8). Allerdings gibt es nicht für jeden Kurs einen eigenen Raum, sondern man schreibt ungefähr mit 100 weiteren Leuten im selben Raum. Während es dann passieren kann, dass man seine Matheklausur mit Deutsch oder BWL zusammenschreibt, waren wir dieses Mal nur unter uns. Also nur Schwedischklausur. Aber auch hier Level 1 und Level 3 in einem Raum. In jedem Raum stehen einzelne Tische und es gibt extra Toiletten und eine abgetrennte Raucherecke in jedem Raum. Auch seine Jacken und Rucksäcke muss man am Eingang zurücklassen. So wird abschreiben fast unmöglich. Die Klausur wird auch nicht von den Fachlehrern betreut, sondern von anderen Leuten. Die Klausur war deutlich einfacher als erwartet. Das Ergebnis erfährt man dadurch, dass man keine eMail erhält, die einem mitteilt, dass man durchgefallen ist. Die Details dann in der ersten Stunde des neuen Kurses (Level 4).
Zur Feier der überstandenen Prüfung hat uns Michael dann zum Essen bei sich eingeladen. Es gab Knödel mit Pilzsoße und zum Nachtisch Schokocreme mit Sahne. Alles sehr lecker. Danach sind wir (mal wieder) auf eine Korridorparty gegangen. Diesmal allerdings in Mariehem, denn dort wohnt Michael.
Freitag, 19. Oktober 2007
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