Sonntag, 7. Oktober 2007

schon wieder Wochenende oder auch: Elche & Kunst

das habe ich auch gedacht, als ich mir Gedanken über meinen Blogeintrag gemacht habe. Schon während wir unterwegs waren, fiel mir auf, dass es noch gar nicht so lange her war, dass ich den Post für letztes Wochenende geschrieben hatte. Aber auch dieses Wochendende war wieder einiges an Aktivitäten geplant. Nun besser gesagt, es war genau eine Aktivität geplant und zwar der Besuch auf der Elchfarm in Bjurholm (siehe Karte!).
Da es billiger ist ein Auto für ein ganzes Wochenende zu mieten, haben wir es natürlich auch getan. Da der Besuch auf der Elchfarm erst für Samstag geplant war, standen wir vor der Frage was wir denn am Freitag machen sollten. Da ich ja schon letzte Woche einkaufen war, brauchte ich das nicht mehr zu tun, dachte ich... denn Caro bat mich, mit ihr einkaufen zu fahren, sie traute sich nicht alleine auf den dicht befahrenen Straßen hier in Umeå zu fahren. Natürlich konnte ich nicht ablehnen, einkaufen kann man immer, und wenn man schon mal ein Auto hat... nun jedenfalls brachte sie dann noch Julian und ihre schwedische Mitbewohnerin mit, so dass doch einiges zusammenkam, das Auto war allerdings nicht so voll wie letzten Freitag.
Nachdem wir die Einkäufe zu hause verstaut hatten, sind wir dann nach Umedalen gefahren, genauer gesagt in einen Skulpturpark. Umedalen ist ein Stadtteil von Umeå, allerdings am anderen Ende, so dass man ungefähr 15 km bis dorthin fahren muss. Der Skulpturpark ist auf einem ehemaligen Krankenhausgelände (oder ähnlichen).

so sahen die Häuser aus, dazwischen waren die Skulpturen verteilt

Insgesamt gibt dort ungefähr 40 Skulpturen, einige mehr andere weniger interessant.
Hier mal eine kleine Auswahl:

"Hardback"

"Mor och Barn"

"55m long double-line of double-bolders"

"A Path"

"Trajan's Shadow", rechts Caro

"Umea Prototype"

keine Skulptur, nur ein Herbstbild

"A New Perspective"

"Umeå: Banner Work #7"

Kunst am Straßenschild, ohne Titel

"Forest Hill"

"Double Cross (s)"

Abends waren wir dann auf einer BBQ-Party hier in Ålidhem. Da viele Leute in der letzten Woche ihre ersten Prüfungen hatten, wurde dort kräftig gefeiert. Erst draußen am Grill, dann später im Keller. Wir kamen etwas später, was eine gute Idee war, denn so war auf dem Grill reichlich Platz. Nachdem ich mein Steak für fertig befunden hatte, und ich mich zu meinem Rucksack gebeugt hatte um mir ein Stück Baguette zu nehmen, schaute ich wieder auf den Grill und? Mein Steak war weg! Einer der umstehenden hielt es wohl für angebracht, sich einfach was vom Grill zu nehmen, ohne vorher zu fragen. Er hat sich aber wenigstens mehrmals entschuldigt, und mir den Rest zurückgegeben, nachdem er den angebissenen Teil abgeschnitten hatte... nun ja, es hat immer noch gereicht, so dass ich satt wurde.
Am Samstag sind wir dann wie schon anfangs erwähnt zur Elchfarm gefahren. Insgesamt waren wir 16 Leute, so dass trotz 3 gemieteter Autos noch einer bei einer Mentorgruppe mitfahren musste, die glücklicherweise auch dorthin fuhr. Nach einer etwas abenteuerlichen Fahrt, das Navi hat uns erstmal kreuz und quer durch Umeå geschickt und der Mexianker der das 3. Auto fuhr, kannte anscheinend keine Kreisverkehre, denn er hielt, als er drin war, an jeder Einfahrt um die anderen Autos reinzulassen. Nunja wir sind ja angekommen. Wer sich jetzt eher so etwas wie einen Zoo vorgestellt hat, liegt falsch. Zuerst wurden wir durch ein Museum geführt, besser gesagt, einen Raum mit ein paar Elchnachbildungen, Geweihen und Bildern. Dort wurde uns einiges auf Englisch und dasselbe noch mal auf Schwedisch erklärt. Ich werde versuchen, dass wichtigste zusammenzufassen:

  • Elche sind große Tiere (ca. 2 m vom Boden bis zur Schulter!)

  • Elche sind schwere Tiere, bis zu einer Tonne

  • Elche sind gejagte Tiere, früher recht brutal, mit Fallgruben, gerne mehrere hintereinander, oder sie wurden tagelang durch den gefrorenen Schnee gejagt, so dass sie irgendwann erschöpft zusammenbrachen, heute werden sie getötet um Autounfälle und Waldschäden zu vermeiden, Elche werfen ihr Geweih jedes Jahr im Dezember wieder ab um Kräfte für den Winter zu sparen, das Geweih wächst dann wieder nach,

  • Elche haben gerade Paarungszeit (auf Englisch "Makingseason"), deswegen graben sie mit ihrem Geweih Löcher in den Boden, urinieren da rein und wälzen sich dann darin.
Nach der Führung konnten wir dann die Elche sehen, einen immerhin direkt aus der Nähe, normalerweise dürfen sich die Besucher frei im Elchgehege bewegen, nur nicht in der "Makingseason", da können die Elche auch mal aggresiv werden, so durften wir nur direkt am Eingang bleiben. Aber wenigstens erbarmte sich einer der Elche und ließ sich von unserem Führer füttern (u.a. mit ganzen! (d.h. mit Schale) Bananen) und streicheln. Nachdem er dann genug von den ganzen Fotos hatte, mussten auch wir das Gehege verlassen und sind dann zu den jungen Elchen gegangen. Vorher gab es aber noch ein paar Ermahnungen, wir sollten sie nicht an unseren Fingern lecken lassen (damit sie keine Krankheiten bekommen), aufpassen wenn die Älteren kommen, dann müssten wir schnellstens raus aus dem Gehege und wir sollten aufpassen wo wir hintreten, denn die jungen Elche kacken deutlich mehr als die Alten. Die Jungen waren deutlich agiler als die Alten und sind kreuz und quer durch unsere Gruppe gelaufen, aber nach einer Weile hatten sie dann auch genug. Damit war dann der Aufenthalt auf der Farm dann auch beendet.

ein weiblicher Elch, auch Elchkuh genannt

ein etwas älterer Elch, der sich aber von unserer Anwesenheit nicht stören ließ

wenigstens ein Elch erbarmte sich und kam zu uns

er wusste genau wo das Tor ist

und war ganz gierig auf sein Futter, u.a. ungeschälte Bananen

ganz schön groß sein ein Elche

die jungen Elche waren deutlich neugieriger

aber genauso interessiert am Futter

bitte in die Kamera gucken

Caro neben einem etwas älteren Elch

irgendwann hatten dann auch die jungen Elche keine Lust mehr

Während Boris mit seinen Freunden aus Gießen noch eine Sight-Seeing-Tour in Umeå machen wollte, sind wir zu dem Wasserkraftwerk gefahren, dass wir schon vor ein paar Wochen zu Fuß erreichen wollten. Aber auch diesesmal stellte sich die Anreise als nicht ganz unproblematisch heraus. Denn wir hätten fast die Abfahrt verpaßt, mit Tempo 90 erst kurz vor Ende des Abfahrtstreifen abzufahren hat schon was...
Den Damm konnten wir aus baustellentechnischen Gründen leider nicht betreten, dafür haben wir ihn uns dann (illegalerweise) von unten angeschaut, dafür mussten wir durch das Flußbett klettern, springen und laufen (glücklicherweise nicht schwimmen). Allerdings war nur ein Teil unterwegs, die anderen haben in der Zeit Fika gemacht.

der Stausee

noch ein Bild


der Damm von unten


noch etwas näher

ich lag etwas zurück (rechts Dominika, links ich)


ein Verbotsschild, außerdem: Samuel (GER), Dominika (POL), Christoph (GER), Sören (GER)

ein Gruppenfoto, v.l. Dominika (POL), Christoph (GER), Andrea (GER), Maria (POL), Caro (GER), Susanne (GER), Sören (GER), Genearo (MEX), Samuel (GER), Christian (GER)

das steht vor uns im Sand, ich hoffe man kann es besser lesen, übersezten könnt ihr selbst

Abends waren wir dann wiedermal am See um zu Grillen. Nordlichter gab es leider keine. Danach waren wir noch auf einer Korridorparty.
Am Sonntag war nicht viel Programm, eigentlich wollte ich etwas für die Uni tun. Aber ein Badmintonspiel mit Boris (aber das eher weniger) und meine Cleaning-Week (die eher mehr) haben mich davon abgehalten. Denn ich musste sämtlichen Müll aus der Küche wegbringen, das schwedische Müllsystem ist deutlich komplizierter als das deutsche, die Küche saubermachen, Küche, Esszimmer und Flur saugen, was durchaus sehr interessant war, denn es ist schon eine Herausforderung einen 20m langen Flur mit einem Staubsauger zu saugen dessen Kabel höchstens 3m lang ist, und zum Schluß alles noch wischen, was allerdings relativ einfach war, nur dass das Wasser am Ende schwarz war.

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