Die Uni hier in Schweden bietet für die deutschen Austauschstudenten ein Tandemprogramm an. Das bedeutet, dass jeder der mitmachen möchtet einen schwedischen Studenten (oder Studentin) zugeteilt bekommt, der selbst Deutsch studiert. Dann trifft man sich und spricht abwechselnd Deutsch und Schwedisch und verbessert sich gegenseitig (das gibt es auch in Gießen, aber ich glaube nicht für Schwedisch). Vor mehr als 2 Monaten war das erste Treffen, wo die Paare eingeteilt wurden. An dem Treffen konnte ich nicht teilnehmen, da zur selben Zeit auch die erste Stunde meines Englischkurses war. Aber mir wurde gesagt, dass mein Tandempartner meine eMail-Adresse hätte und er sich bei mir melden würde. Ok, dann konnte ich also nichts mehr tun als warten. Nach 3 Wochen war ich kurz davor mich nach seiner Adresse zu erkundigen, da ich noch nichts bekommen hatte. Da ich aber mitten in der Klausurvorbereitung war, habe ich es auch gleich wieder vergessen. 2 Wochen später kam dann die erste eMail, sogar auf Deutsch. Ich habe ihm dann auf Schwedisch geantwortet und ein Treffen vorgeschlagen. Eigentlich dachte ich ja, dass das dann in den nächsten Tagen sein sollte, aber er brauchte wiedermal eine Woche bis er mit antwortete, auf Schwedisch. Uns so zog sich dass dann weiter, so dass wir uns heute zum ersten Mal getroffen haben. Nach 2 Monaten. Wie viel Zeit vergangen ist, sieht man sehr gut daran, dass mein Englischkurs, der ja zur selben Zeit begonnen hatte, sich dem Ende nähert. Nun ja, wir haben uns dann heute getroffen und eine ganze Stunde Schwedisch geredet. Das lief sogar, wider Erwarten, ganz gut, er hat nur unheimlich schnell gesprochen, so dass er manchen Satz drei Mal wiederholen musste, bis ich annäherungsweise verstanden hatte um was es ging. Nächste Woche wollen wir dann Deutsch sprechen, mal sehen ob das was wird.
Heute Abend ging es dann zum ersten Mal hier oben ins Theater, natürlich auf Schwedisch. Es gab Attila (ihr wisst schon: der Hunnenkönig). Aber das war kein "klassisches Theater", sondern Spex. In diesem Fall gespielt von Medizinstudenten. Es gab auch ein Orchester und es wurde zwischendurch auch gesungen. Die Geschichte wurde einigermaßen korrekt wiedergegeben, wenn auch mit einigen modernen Elementen.Natürlich konnte man nicht jedes Detail verstehen und manchmal wusste ich auch nicht, warum jetzt alle lachen. Aber den Großteil konnte man (auch dank der Handlung auf der Bühne) sehr gut verstehen. Wie schon erwähnt war es kein klassisches Theater, der größte Unterschied war, dass das Publikum sich am Stück beteiligen konnte. Das beliebteste Kommando ist "omstart" (Neustart), dann wird die letzte Szene/Aktion/Lied nochmal wiederhohlt, aber immer auf eine neue Weise. Am beliebtesten war das bei den Liedern, so dass ein Lied 6 Mal wiederholt wurde, aber jedes Mal kam ein anderes Lied (nur gesungen von denselben Leuten). Weitere Kommandos waren "Slow-Motion" und überhaupt Geschwindigkeitskommandos (langsamer, schneller), dann konnte man noch andere Sprachen verlangen (Deutsch, Italienisch, Finnisch, Dänisch, Suhaeli usw.). Das lustigste war das Kommando "Messerschmidt" worauf alle Darsteller wie tot umfielen nur um kurz danach genau da weiterzumachen wo sie aufgehört hatten. Nach dreieinhalb Stunden war der Spaß dann aber leider vorbei. Für mich hätte es noch weitergehen können. Ich kann mir aber gut vorstellen wie erschöpfend das sein muss. Zumal sich die Darsteller auch noch um Kasse und Garderobe kümmern mussten.
Der Höhepunkt des Abends war definitv schon erreicht, trotzdem ging es noch weiter, schließlich stand heute wieder mal "International Pub" auf dem Programm. Und da wollten wir uns natürlich auch noch blicken lassen, das ganze war wieder mal im Krogen Krogen, direkt bei uns in Ålidhem, was uns in diesem Fall aber nicht viel half, da das Theater ja Downtown war. Als da dann um 2 Uhr Schluss war, ging es auch ins Bett.
Freitag, 23. November 2007
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