Montag, 3. Dezember 2007

Erstes Adventswochenende

Auch hier in Umeå beginnt so langsam die Weihnachtszeit. Schon vor einigen Wochen konnte man im Supermarkt die ersten Weihnachtskekse kaufen. Allerdings noch deutlich später als in Deutschland. Am Samstag sind wir morgens in die Stadt gezogen um den örtlichen Weihnachtsmarkt zu inspizieren und vielleicht sogar, dass eine oder andere Souvenir zu kaufen. Wie in Deutschland drängen sich zur Weihnachtszeit deutlich mehr Leute durch die Kaufhäuser und Einkaufspassagen, überall gab es lange Schlangen. Der Weihnachtsmarkt entpuppte sich eher als kleinere Ansammlung von Buden. Ungefähr zehn Stück drängten sich auf kleinem Raum. Nach ungefähr fünf Minuten war der Hauptprogrammpunkt für diesen Tag abgehakt. Da wir aber vorher schon fast jedes Geschäft in der Stadt inspiziert hatten, wurde dennoch ein ansehnlicher Ausflug daraus. Mehr als fünf Stunden waren wir unterwegs!
Am Sonntag sollte dann ein weiteres Highlight sein. Ein Schnee-Barbeque. Schon seit mehreren Wochen (ich weiß gar nicht mehr wie lange) haben wir hier schon eine vielleicht 5 cm dicke Schneedecke. Da außerdem einige der anderen Gießenern mit deutschen Bratwürsten versorgt waren, sollte es passend zum ersten Advent unser allererstes Schneegrillen geben. Morgens um halb acht wurde ich allerdings von einem Bagger vor meinem Fenster geweckt, der eifrig dabei war, Schnee beiseite zu schieben. Schnee? Aber der lag doch schon lange da, warum denn ausgerechnet Sonntag morgen? Ich wollte doch mal etwas ausschlafen. Beim genaueren hinschauen entdeckte ich aber, dass der Schnee deutlich höher war und es auch immer noch schneite! Als wir uns dann aufmachten, lagen mindestens 15 cm Schnee, wenn nicht sogar mehr! Auf dem Parkplatz vorm ICA war alles auf einen riesigen Berg zusammengeschoben worden.

immer höher

Der musste natürlich erklommen werden, beim Runterspringen versank man dann bis zur Hüfte im Schnee.

der Weg zum See

Am See angekommen versuchten wir verzweifelt ein Feuer anzuzünden. Aber selbst Unmengen Zeitung und Spiritus vermochten das eingeschneite und gefrorenen Holz zu entzünden.

MoD, Udo, Stefan und Julian, nicht täuschen lassen, dass ist nur brennendes Papier

Nach kurzer Beratung stand fest: so geht das nicht! Also wurden Julian und Udo als Scouts vorausgeschickt um einen anderen Grillplatz mit überdachten Holzlagerstätten auszukundschaften. Wir warteten solange. Schon nach kurzer Zeit kam die positive Rückmeldung: Feuer brennt! Also nichts wie los. Aber: über den zugefrorenen und mit einer dicken Schneedecke bedeckten See. Das war zuviel für die Polen die sich uns angeschlossen hatten, sie drehten wieder um. Also ging es in 3,5 m Abstand (von Boris errechnet, um die Belastung für das Eis zu minimieren) über den See, immer den Fußspuren lang. Nach mehreren Telefonaten und Lichtzeichen konnten wir dann auch den richtigen Grillplatz ansteuern. (zur Erinnerung: hier ist es um drei schon stockdunkel!). Die Jungs hatten eine richtige Grillhütte gefunden.

so muss ein Feuer aussehen

ein bisschen weiter weg

So konnten wir dann Würstchen, Schoko-Bananen und Marshmallows verspeisen. Da es aber mittlerweile zu regnen begonnen hatte und wir alle nass waren, froren wir auch entsprechend und Grillen und großes Feuer passt auch nicht zusammen. Also beeilten wir uns mit dem Essen um wieder ein Feuer machen zu können. Als wir uns dann wieder einigermaßen aufgewärmt hatten, ging es wieder zurück.

ein Blick über den See, dass sind keine Nordlichter!

Auch dieses Mal über den See. Da wir uns aber nicht so ganz einig mit der Richtung waren, kamen wir dann mitten im Garten von einem (im Moment) nicht bewohnten Haus raus. Die Bewohner werden sich wundern, wenn vom See aus Spuren an ihrem Haus vorbei auf die Straße führen.
Abends haben wir dann wieder gemeinsam (aber das habe ich ja noch gar nicht erzählt) aus unserem Adventsbuch vorgelesen. Carla und Linda haben jedem von uns einen Adventskalender geschickt, dazu gab es noch ein Buch, mit 24 Kapiteln. Daraus muss jeden Tag vorgelesen werden und der Vorleser muss dabei eine rote Mütze tragen.

Boris, ich, Julian, Udo und MoD

Ganz vergessen habe ich Freitag- und Samstagabend. Was nicht heißen soll, dass sie weniger wichtig waren. Sie passten nur nicht so ganz in das Weihnachtsthema. Am Freitagabend war Anjas Geburtstagsfeier. Zusammen mit Albrecht und Martin hatte ich ein Buch (Brüder Löwenherz auf Schwedisch) gekauft und einen Kuchen gebacken. Am Samstag waren wir bei Ulrika eingeladen.

die beiden Geburtstagskinder (sitzend)

Sie ist Schwedin, spricht aber auch Deutsch, denn sie hat für 6 Monate als Au-pair in der Schweiz gearbeitet. Das Thema war Advent, so dass viele dazu passen verkleidet kamen, an mir war das irgendwie vorbeigegangen, so dass ich mir etwas underdressed vorkam.

kreativ

Natürlich wurde auch ein schwedisches Geburtstagslied gesungen und es gab jede Menge Kuchen und anderes Süßigkeiten (typisch schwedisch eben).

1 Kommentar:

the Känguru and the Wombat hat gesagt…

Wie ihr da alle so zusammen sitzt und das Adventsbuch lest...schon ein wenig goldig!
Und auf den Schnee bin ich ganz schön neidisch, hier regnets dauernd und es ist viel zu warm!
Liebe Grüße
Svenja